Als HSP den inneren Dialog stoppen

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Die Art, wie wir mit unseren Kindern sprechen, 
wird ihre innere Stimme.
(Peggy O´Mara)

In meinen Beiträgen über hochsensible Kinder geht es viel um die Auswirkungen durch die Art und Weise, wie wir mit einem hochsensiblen Kind sprechen. Allein schon die Art der Wortwahl kann uns tief bis in das Erwachsenenalter prägen.

Dieser Beitrag richtet sich an Erwachsene, die eben unter diesen Erfahrungen leiden. Der innere Dialog ist meist unbewusst und hindert uns, in der Kraft zu bleiben oder dorthin zu kommen. Ihr Fokus liegt vorzugsweise auf den Schwächen, statt auf den Stärken.

Der innere Dialog kann uns das Leben ganz schön schwer machen

  • Wir haben ein Date und unsere inneren Dialoge erzählen uns, warum der oder die Auserwählte wahrscheinlich nicht kommt. Dass wir sowieso zu dick, zu dünn, zu langweilig oder was auch immer sind.
  • Oder wir fragen uns auf der Arbeit ständig, ob wir alles richtig machen, ob unsere Leistungen genügen. Vergleichen uns mit Kollegen, die sich vermeintlich besser verkaufen können.
  • Vielleicht stehst du auch an der Kasse in der Warteschlange und dein innerer Dialog beschäftigt sich damit, wie du wohl auf andere wirkst und was andere über dich denken.

Der innere Dialog ist vielfältig

Das sind nur ein Paar Beispiele von einem Eldorado an Möglichkeiten. In den meisten Fällen kommen wir bei diesen Dialogen nicht gut weg. Nach meiner Beobachtung gehen gerade hochsensible Menschen, die normalerweise sehr darauf bedacht sind, andere nicht zu verletzen und Grenzen zu wahren, mit sich gnadenlos hart ins Gericht.

Im innerem Dialog können wir uns:

  • beschämen,
  • anklagen,
  • Angst machen,
  • demotivieren,
  • über-kritisieren,
  • Horrorszenarien ausmalen,
  • verunsichern,
  • negativ bestätigen,
  • niedermachen,
  • bis in ein Burn-out treiben,
  • und, und, und.

Wenn der innere Dialog uns fertig macht

Eine Freundin von mir steckte in einer depressiven Phase so in ihren inneren Dialogen fest, dass sie sich umbringen wollte. Das ist jetzt ein extremes Beispiel, aber unsere inneren Stimmen haben viel Einfluss auf unser Leben.

Was sind diese inneren Stimmen überhaupt?

Häufig sind sie ein Widerhall von Aussagen, die über uns getroffen wurden. Aussagen über uns, die unser Selbstbildnis prägten. Solche Aussagen können unser tiefstes Dasein betreffen. Da ich jetzt einige sehr bedrückende Beispiele nenne, zeige ich positive Naturaufnahmen, um eventuell aufkommende Emotionen nicht noch zu verstärken.

  • Ich hätte dich abtreiben sollen.
  • Ich wollte einen Jungen.
  • Hau doch ab.
  • Du hast mir das ganze Leben versaut.
  • Ich wollte keine Kinder mehr.
  • Hätte ich gewußt, dass ich diesen Gendefekt habe, hätte ich keine Kinder bekommen.
  • Du Versager.
  • Dich hat man als Kind bestimmt vertauscht.
  • Dein Vater wollte dich nicht.

Welche Auswirkungen kann der innere Dialog auf uns haben?

Wenn solche Worte an uns gerichtet wurden, fühlen wir uns wertlos, nicht liebenswert, beschämt oder fühlen uns schuldig. Unser negatives Selbstbild wird so stark, dass wir, wenn jemand uns so liebt, wie wir sind, Angst haben, unser Partner oder unsere Partnerin könnten irgendwann merken, wie wir „wirklich“ sind. Es kommt zu einem Versteckspiel mit dem eigenen Selbst.

In meiner Arbeit begegne ich immer wieder Menschen, die extrem unter solchen Aussagen leiden. Häufig ist es ihnen gar nicht bewusst, dass diese Aussagen fast mantraartig in ihren Gedanken kreisen.

Deswegen ist es so wichtig, dass man uns sagt:

  • Es ist schön, dass du da bist.
  • Du bist schön.
  • Ich hab dich lieb.
  • Du bist so klug.
  • Wärest du nicht da, würde ich dich unendlich vermissen.
  • Du bist ein Geschenk.
  • Du warst zwar nicht geplant, aber gewollt.
  • Dein Vater ist nicht in der Lage für dich da zu sein, wenn der wüsste, was er Tolles verpasst.

Positive Aussagen tun nicht nur Kindern gut

Wir können solche Aussagen gar nicht häufig genug zu unseren Kindern sagen. Und übrigens, auch Erwachsenen tun solche Aussagen gut. Schau mal was passiert, wenn du deinem Partner oder deiner Freundin sagst: „Es ist schön, dass du da bist.“

Wenn du lieber einen Sohn gehabt hättest, und dich nach einem Jungen sehnst, dann macht es dich sicher traurig. Gleichzeitig ist es wichtig, dass du schweigst, dein Kind kann nichts dafür. Schweige auch vor anderen, früher oder später wird dein Kind sonst solch eine Aussage mitbekommen.

Wie begegnen uns diese inneren Stimmen?

Einige kommen in Form von inneren Dialogen. Wir diskutieren mit uns zum Beispiel, warum dieses oder jenes nicht klappen kann oder, oder, oder. 

Die Diskussionsthemen sind vielfältig und häufig schneiden wir nicht so gut bei ihnen ab.

Dann gibt es noch einzelne Sätze, die uns begleiten

  • Du kannst das nicht.
  • Sei vorsichtig.
  • Du bist immer so empfindlich.
  • Du musst dich mal zusammenreißen.
  • Immer bist du so anstrengend.

Wenn wir genau hinhören, erkennen wir häufig noch die Stimme der Person, die uns diesen Satz eingepflanzt hat. Solche Sätze können tief verwurzelt sein.

Heinz Erhardt sagte schon: „Glauben Sie nicht alles, was Sie denken“. Das Problem scheint also schon unseren Eltern bekannt zu sein.

Und dann sind da noch die gängigen Erziehungssätze

Es gibt Aussagen, die ich damals für mich schon ätzend fand, und von denen ich mir vorgenommen habe, sie niemals zu meinen Kindern zu sagen. Kurz mal nicht aufgepasst, sage ich den Mist selber zu meiner Tochter. Als lägen sie auf der Lauer, um sich ihren Weg zu bahnen. Pretty Woman würde sagen: „Schlüpfrige, kleine Scheißerchen“.

Der innere Dialog ist uns selten bewusst

Wenn sich die inneren Stimmen so ihren Weg bahnen, werden sie uns wenigstens bewusst. Zumindest haben wir dann eine größere Chance, dass sie uns bewusst werden.

Ganz häufig halten sich diese Stimmen aber im Hintergrund, säuseln uns ins Ohr, sind manchmal so laut, dass alles andere übertönt wird oder zeigen sich in Form eines Tinnitus.

Wenn wir uns selber mobben

Eine besondere Sorte Mäuse sind die Dialoge, die wir zum Teil mit uns selbst führen. Gerade hochsensible Menschen achten sehr darauf, wertschätzend und unterstützend mit anderen zu reden. Uns ist die liebevolle Begegnung auf Augenhöhe wichtig. Leider schenken wir diese Fürsorge häufig nicht uns selbst.

Zu keinem sind wir so hart und zum Teil gnadenlos wie zu uns selbst. Wir machen uns nieder, sind überkritisch, stellen schon vorher unsere Fähigkeiten in Zweifel, schüren unsere Ängste und treiben uns an, dass wir uns doch zusammenreißen sollten, um mit durchschnittlich sensiblen Menschen mithalten zu können. Wir führen die Bewertungen, die andere einst über uns gemacht haben, fort. Die Stimmen von früher durch Erziehung, oder Mobbing oder andere negative Erfahrungen, machen wir uns so zu eigen, als wären sie ein Fakt, den wir immer wieder bewusst oder unbewusst in eigenen inneren Worten, im inneren Dialog mit uns selbst, bestätigen.

Wenn du in dich hineinhorchst, wie sprichst du mit dir?

Liebevoll und wertschätzend? Die meisten Leute, die ich kenne, haben das, wenn sie das tun, nicht mit in die Wiege gelegt bekommen. In der Regel war es ein Weg dahin. Und der war nicht immer leicht.

Ein erster, aber nicht unwesentlicher Schritt dahin ist, sich dieser Stimmen erstmal bewusst zu werden. Weil das die Türen öffnet für andere Möglichkeiten. Ich lade dich ein, dir selbst zu lauschen, im Zuhören sind hochsensible Personen ja sehr gut.

Dem inneren Dialog auf der Spur

  • Beobachte dich, und das ist wichtig, wertungsfrei. Schaue dir neutral zu.
  • Und wenn vielleicht deine inneren Stimmen dabei aktiv werden und dir vorwerfen, dass du nicht gut genug mit dir umgehst, sag denen: „Danke, aber danke nein. Ihr werdet hier im Moment nicht gebraucht. Ich schaue nur mal.“
  • Beobachte dich eine Zeit lang. Wer sein Territorium kennt, kann sich sicherer darin bewegen.

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