10 Stärken der Hochsensibilität

Besondere Merkmale von hochsensiblen Menschen

10 Stärken der Hochsensibilität. Nach diesen besonderen Merkmalen von hochsensiblen Personen (HSP) lecken sich durchschnittlich sensible Menschen die Finger!

Die tiefe Verarbeitung von Informationen (1 von 4)

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Nach den Forschungen von Elaine Aron, der Entwicklerin des Modells der Hochsensibilität, gibt es vier grundlegende Merkmale. Diese bilden die Basis einer Hochsensibilität.

Dieser Beitrag befasst sich mit dem ersten Aspekt, der tiefen Verarbeitung von Informationen. Gerade in diesem Bereich sind HSP besonders talentiert.

Die vier grundlegenden Merkmale der Hochsensibilität

1. Die tiefe Verarbeitung von Informationen

2. Eine leichtere Überreizbarkeit des Nervensystems

3. Eine starke Gefühlswelt

4. Stark empfänglich auch für leichte Reize

Hochsensible verarbeiten Informationen auf einer tiefen, vernetzteren Ebene als durchschnittlich sensible Menschen. Sie sind hormonell “stets für den geistigen Einsatz bereit”.

Sind Hochsensible Langsamdenker?

Durch ihr vernetztes Denken beziehen sie sehr viele Faktoren in ihre Überlegungen mit ein. Es wird ihnen oft nachgesagt, dass sie eher langsamer denken, aber das wird ihnen nach meiner Beobachtung nicht gerecht.

Hochsensible Menschen denken auf mehreren Ebenen gleichzeitig. Sie bringen diese in Zusammenhang und wägen danach ab. Das heißt, sie berücksichtigen viele Faktoren auf einmal. Die Schlussfolgerung wird somit umfassender geprüft. HSP (Hochsensible Personen) denken nicht langsamer, sondern beziehen mehr Faktoren in ihre Überlegungen mit ein. Und das braucht natürlich mehr Zeit.

Das ist sehr eindringlich zu beobachten, wenn ich in meinen Seminaren einen Teilnehmer direkt nach seiner Meinung frage oder in der Vorstellungsrunde jemanden direkt auffordere zu beginnen; dann fallen diese fast vom Stuhl.

Welche Faktoren werden bei der Informationsverarbeitung einbezogen?

Nun zu den 10 Stärken, die hochsensible Menschen auszeichnen.

1. Stärke der Hochsensibilität – die Reflexionsfähigkeit

HSP sind sehr reflektiert. Das heißt, dass sie zum einen alte Erfahrungen in ihren Überlegungen berücksichtigen und zum anderen die Selbstreflexion in der Regel Teil ihrer Gedanken ist. Das kann man auch schon sehr früh bei  hochsensiblen Kindern beobachten.

2. Stärke der Hochsensibilität – das ökologische Bewusstsein

Außerdem denken sie ökologisch, das heißt, sie beziehen nicht nur die kurzzeitigen Auswirkungen, sondern auch die mittelfristigen und langfristigen Auswirkung ihres Handelns oder einer Entscheidung mit ein. Das nützt ihnen sehr bei Projektplanungen, da diese Fähigkeit für nachhaltige Ergebnisse sorgt.

3. Stärke der Hochsensibilität – die starke Werteorientierung

Hochsensible Menschen sind in der Regel überaus werteorientiert. Ein ethisch und sozial korrektes Verhalten ist ihnen sehr wichtig. In meinen Seminaren zur Hochsensibilität ist zum Beispiel der Anteil von Veganern und Vegetariern durchschnittlich um einiges höher als in anderen Seminaren. 

HSP behandeln andere, wie sie selbst behandelt werden möchten. Und auch dieser Faktor wird in ihre Überlegungen mit einbezogen. So sind sie im Team häufig die Mahner, die soziale Missstände benennen oder ethische Bedenken äußern.

Sehr schwer wird es für Hochsensible, wenn sie gegen ihre Wertvorstellungen handeln sollen. Das kann sie beruflich sogar in ein Burn-out bringen, weil sie nicht nur gegen ihre Überzeugung, sondern damit gleichzeitig gegen sich selbst handeln sollen. Sie befinden sich dann im stetigen inneren und äußeren Kampf, was unheimlich viel Kraft kostet.

4. Stärke der Hochsensibilität – die Ressourcenorientierung

Ein weiterer Faktor, der in die Informationsverarbeitung der Hochsensiblen mit einfließt, ist eine Ressourcenorientierung. Sowohl die stofflichen, wie auch die Berücksichtigung ihres Energiehaushaltes.

Neben der tieferen Verarbeitung von Informationen zeigen sie auch den Hang, dass ihr Nervensystem schnell gereizt ist. Deshalb haben sie auch ihre Kraftreserven im Blick. Sie bedenken, wie viel zeitlichen und energetischen Aufwand sie benötigen, ohne sich zu stark zu verausgaben, und welche Schritte sie tun müssen, um ihr Vorhaben in der angestrebten Zeit wirklich erledigen zu können. Einer der Faktoren, warum sie ein strukturiertes Vorgehen sehr schätzen. Das befriedigt gleichzeitig ihr Bedürfnis nach verlässlichem Handeln, da sie sich selten in ihren Möglichkeiten überschätzen. Sie gehen in Körperresonanz und spüren nach, was wie möglich ist.

Stärken der Hochsensibilität Merkmale hochsensibler Menschen HSP Hochsensibel | Hochsensibilität und Trauma – Coaching, Seminare, Ausbildung |

5. Stärke der Hochsensibilität – vorausschauend auf allen Ebenen

Eine der evolutionären Aufgaben der Hochsensiblen ist es, Gefahren zu erkennen. Deshalb denken sie sehr vorrausschauend und haben meisten auch den worst case im Blick. Weshalb sie zum Teil als Schwarzmaler wahrgenommen werden. Auch das wird ihnen nicht gerecht, da sie eben auch die positiven Auswirkungen genauso im Blick haben. Ihnen ist es wichtig, alle Eventualitäten zu bedenken. Die Frage „was wenn“ ist ihr ständiger Begleiter, der ihnen auch gleichzeitig viele Handlungsmöglichkeiten aufzeigt.

6. Stärke der Hochsensibilität – Gefühlsintensität

Durch die intensive Wahrnehmung ihrer Gefühlswelt, ist ihr Denken auch immer stark von Gefühlen begleitet. Sie denken eher rechts-hemisphärisch. Eine rein analytische Betrachtungsweise ist ihnen eher fremd. Bei ihren Überlegungen geht es somit selten um die reinen Fakten, ihr Denken ist meistens von Gefühlen begleitet. Sie denken zwar viel, sind aber keine „Kopfmenschen“.

7. Stärke der Hochsensibilität – Empathiefähigkeit

Wegen ihrer starken Empathiefähigkeit prüfen HSP meist auch, was ihr Gegenüber bei gesagten oder geschriebenen Äußerungen zwischen den Zeilen gemeint haben könnte. Die Herausforderung ist hier, nicht für den anderen zu denken und die Vermutungen auch immer zu überprüfen. Häufig liegen HSP mit ihren Vermutungen richtig, aber eben nicht immer.

8. Stärke der Hochsensibilität – Scannen nach Fehlern

HSP haben fast einen sechsten Sinn für Fehler im System. Bei Projektarbeiten erkennen sie sehr schnell Schwachstellen und sind irritiert, dass durchschnittlich Sensiblen das so schwerfällt, weil es in ihrer Wahrnehmung so offensichtlich ist.

9. Stärke der Hochsensibilität – Kreativität

Durch das vernetzte Denken sind Hochsensible meist sehr kreativ und können schnell gute Lösungen finden. Lösungen, die zum Teil ungewöhnlich sind, da sie auch nicht offensichtliche Zusammenhänge erkennen und berücksichtigen können. Ein weiterer Aspekt ihrer evolutionären Aufgabe.

10. Stärke der Hochsensibilität – Überblick und Fokussierung

Ein weiterer Vorteil, der sich aus dieser Art der Informationsverarbeitung ergibt, ist die Fähigkeit, sowohl den Überblick zu behalten und gleichzeitig auf die Quintessenz fokussieren zu können. So kann es sein, dass in Dienstbesprechungen lange debattiert wird, und die hochsensible Person bringt dann alles kurz und knapp auf den Punkt.

Hochsensible Menschen werden häufig unterschätzt

Gerade bei introvertierten HSP laufen diese ganzen Gedankenabläufe häufig im Stillen ab. Werden sie dann zu ihrer Meinung gefragt, sind durchschnittlich Sensible überrascht, wie detailliert und durchdacht die Antworten sind.

Für mich ist gerade die Fähigkeit der tiefen Verarbeitung von Informationen eine besondere Stärke der Hochsensibilität und damit ein riesiges Geschenk.

Wenn das Denken zum Fluch wird

Doch gibt es einige HSP, die gerade die Tiefe ihrer Verarbeitungsfähigkeit als Fluch sehen.

  • Emotionen überrollen sie, so dass sie keinen klaren Gedanken fassen können.
  • Sie sind so auf Gefahr fokussiert, dass sie immer in „Habachtstellung“ sind. Es entwickeln sich starke Ängste, die sogar in Panikattacken enden können.
  • Gedanken kreisen, werden immer wieder durchgekaut und kommen zu keinem Ergebnis.
  • Entscheidungen können nur sehr schwer getroffen werden, weil die abschließende Beurteilung der Körperresonanz nicht stattfindet.
  • Sie können nicht entspannen oder erholsam schlafen, weil ihr Hirn die ganze Zeit rattert.

Hierfür liegt der Ursprung jedoch nicht in der Hochsensibilität, sondern es ist eher ein Hinweis auf viel zu viel Stress, eine fehlende Fähigkeit der Selbstregulation und/oder eine Störung des Bindungs- oder Stresssystems. Wie du da Abhilfe schaffen kannst, erfährst du in meinen Seminaren.

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