Wie hochsensible Kinder zu psychisch kranken Erwachsen werden

WICHTIG!

In diesem Beitrag geht es * NICHT* um die *Hochsensibilität*, sondern um ein mögliches Entwicklungstrauma. Vermindertes Selbstwertgefühl, nicht auf die eigene Wahrnehmung vertrauen, Hang zur Kontrolle … sind KEINE Eigenschaften der Hochsensibilität, sondern entstehen aufgrund unserer Erfahrungen, die wir gemacht haben.

Jedes Kind kann durch eine derartige Behandlung ein Entwicklungstrauma entwickeln. Wenn du dich in diesem Video wiederfindest, ist das kein Hinweis auf eine mögliche Hochsensibilität.

In meinen Beiträgen findest du Informationen über typische Merkmale der Hochsensibilität nach dem Persönlichkeitsmodell von Aron und auch Unterscheidungsmerkmale zu Traumafolgen.

Psychische Krankheiten kommen nicht durch die Hochsensibilität, sondern durch Erlebnisse, die uns geprägt haben.

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In diesem Beitrag erfährst du, wie hochsensible Kinder zu psychisch kranken Erwachsen werden.

Er richtet sich sowohl an Eltern hochsensibler Kinder als auch an hochsensible Erwachsene, die stark unter der Hochsensibilität leiden.

Hochsensibel und unglücklich, häufig eine Folge der Erziehung?

In meiner Arbeit zeigt sich, dass es einen wesentlichen Faktor gibt, der bestimmt, wie glücklich oder auch unglücklich wir mit der Hochsensibilität sind. Und der ist wichtig zu wissen. Zum einen für hochsensible Eltern, damit sie ihre Kinder gut unterstützen können, zum anderen für hochsensible Erwachsene, um sich selbst besser zu verstehen und damit entsprechend handeln zu können.

Die Hochsensibilität an sich ist nicht der Auslöser von Depressionen, starken Ängsten, einer ständigen Überforderung. Diese Symptome entstehen sehr häufig aus ungünstigen Erfahrungen, die wir in unserer Kindheit machen. Sie sind die Folge einer Erziehung, die in den meisten Fällen sogar gut gemeint, im Endergebnis aber sehr schädigend sein kann.

Im Folgenden beschreibe ich Erfahrungen meiner Kunden, die mir in abgewandelter Form hundertfach geschildert wurden.

Ich beginne mit dem Beispiel eines typischen Tagesanfangs der 3-jährigen Anna. Im Anschluss stelle ich dir dazu eine Frage und lade dich ein, dir etwas zum Schreiben zu holen, um dir deine Gedanken zu notieren.

Das hochsensible Kind Anna

Anna ist ein hochsensibles Kind, das heißt, dass sie schon sehr leichte Sinnesreize wahrnimmt, die sie gleichzeitig weniger filtern kann als durchschnittlich sensible Kinder. Gefühle empfindet sie sehr stark, ihr Körper ist oft ganz ausgefüllt davon. Sie ist sehr empathisch und reflektiert viel über die mannigfaltigen Eindrücke, die sie am Tag erlebt. Dies macht sie in einer viel stärkeren Tiefe als durchschnittlich sensible Kinder. Es ist ihr wichtig, erstmal zu beobachten, bevor sie etwas tut, weil ihr das ein Gefühl von Sicherheit gibt.

Zähne putzen mit hochsensiblen Kindern kann eine Herrausforderung sein

Morgens steht sie auf und ihre Mama hilft ihr, sich für den Kindergarten fertig zu machen. Beim Zähneputzen gibt es immer Streit, weil Anna den Mund nicht aufmachen will. Die Zahnpasta ist ihr viel zu scharf und sie drückt das aus, indem sie sagt, dass ihr das Zähneputzen wehtut. Ihre Mutter ist sehr bemüht, sie versucht sie zum Öffnen des Mundes zu bewegen und putzt dann ganz sanft ihre Zähne. Anna sagt Mama: „Das tut weh!“ „Nein Anna, das tut nicht weh, schau ich bin ganz vorsichtig.“ Die Mutter putzt ganz vorsichtig Annas Zähne, die immer wieder den Kopf wegzieht, weil es ihr wehtut. Ihre Mutter beteuert immer wieder, dass sie ja ganz vorsichtig ist, und dass es gar nicht wehtun kann.

Die richtige Kleidung kann gerade bei hochsensiblen Kindern schwierig sein

Dann geht es ans Anziehen. Anna mag keine Strumpfhosen, weil die ihr zu eng an den Zehenspitzen sind, das kann sie aber noch nicht benennen. Es ist Winter und ihre Mama hat ihr extra die teuren, super weichen Lillifee Strumpfhosen gekauft. Es ist eine Tortur, Annas Mama betont immer wieder, wie schön weich und gut zu tragen die Strumpfhose doch sei, während es ewig dauert, bis sie endlich angezogen ist. Langsam wird die Zeit knapp. Schnell noch frühstücken.

Hochsensible Kinder haben häufig sehr eigene Essgewohnheiten

Anna bekommt ein Brot mit ihrer Lieblingswurst. Das Brot ist schon etwas älter und die Rinde ist härter als sonst. „Mama, ich mag das Brot nicht.“ Die Mutter wird langsam ungeduldig. Es ist wichtig, dass alles klappt, damit sie pünktlich zur Arbeit kommt. „Anna, das ist deine Lieblingswurst, jetzt stell dich nicht so an und iss einfach. Das ist das Gleiche, was du sonst isst, das schmeckt.“ Mittlerweile sind beide schon ziemlich hoch mit ihrem Stresspegel. Nun machen sie sich gemeinsam auf für den 10-Minuten Marsch zur Kita.

Hochsensible Kinder brauchen mehr Hinwendung, das kann leicht überfordern

Sie laufen los. Die Strumpfhosen an Annas Zehen fühlen sich in den Schuhen schrecklich an. Immer wieder bleibt sie stehen, will nicht weitergehen und sagt: „Mama, ich habe was in den Schuhen, das tut weh.“ Die Mutter kniet sich zu ihr runter, zieht ihr den Schuh aus, kann aber nichts finden. „Da ist nichts Anna, komm jetzt.“ Irgendwann ist ihre Mutter total fertig und genervt und zieht Anna hinter sich her. „Musst du dich denn immer so anstellen?“ Jammernd lässt sich Anna mitziehen. „Mama, bist du wütend auf mich?“ „Nein“, knirscht die Mutter, verzieht das Gesicht starrt auf die Kita-Tür, die sie bald endlich erreicht haben.

Für den einen wirkt die beschriebene Situation vielleicht überzogen, für den anderen sogar noch zu geschönt.

Dieser kleine Tagesausschnitt kann exemplarisch über den Tag gesehen werden, an dem es eventuell noch viele weitere solcher Situationen geben wird.

Und jetzt lade ich dich ein innezuhalten, schreibe dir am besten deine Gedanken zu der kommenden Frage auf.
Die Frage ist:

Was hat die hochsensible Anna heute Morgen gelernt?

In meinen Seminaren gehen die Antworten auf diese Frage weit auseinander. Selten wird gerade der Aspekt genannt, der Anna vielleicht später das Leben sehr schwer machen kann. Deswegen gehe ich im Weiteren nur auf diesen Aspekt ein.

Anna hat heute gelernt, dass sie ihrer Wahrnehmung nicht trauen kann! Vielleicht fragst du dich, wieso das? Schauen wir uns die Situation nochmal genauer an.

Anna tut die Zahnpasta weh, weil sie ihr zu scharf ist. Die Mutter negiert die Wahrnehmung des Kindes, und klärt sie auf, dass es nicht wehtun kann, weil sie ja ganz vorsichtig ist.

Für Anna ist Mama die Person, die weiß, wie es läuft. Die alles weiß. Und wenn Mama sagt:  das tut nicht weh“, wird das wohl stimmen. Und dann kann Annas Gefühl nicht richtig sein. Schauen wir weiter:

Anna empfindet ihre Strumpfhosen als unangenehm. Ihre Mutter erklärt ihr, dass sie doch ganz bequem sind. Wieder wird die Wahrnehmung der Tochter ohne böse Absicht infrage gestellt.

Anna schmeckt das Brot nicht und wieder wird sie belehrt, dass sie sich irrt.

Warum sich Hochsensible oft falsch fühlen

Anna kann nicht mehr, ihre Füße tun ihr weh. Sie bleibt stehen, damit es nicht so schmerzt. Neben der Negierung von Annas Empfinden kommt hier noch ein weiterer Aspekt dazu. Die Ablehnung der Mutter. Anna lernt, wenn sie nach ihren Bedürfnissen handelt, wendet sich die Mama ab und beschimpft sie. Sie bekommt das Gefühl, etwas falsch gemacht zu haben.

Empathisch, wie hochsensible Kinder nun mal sind, spürt sie, dass ihre Mutter wütend auf sie ist.

Diese verneint ihre Wut aber, weil sie eigentlich gar nicht wütend sein möchte, und dem Kind auf diesem Wege zeigen will, dass es ok ist.

Und auch hier lernt Anna, dass ihre Wahrnehmung falsch ist.

Je öfter es uns gelingt, unser hochsensibles Kind wirklich wahrzunehmen, desto glücklicher werden sie.

So lernt Anna systematisch, der Wahrnehmung der anderen eher als ihrer eigenen zu trauen. Natürlich gibt es in der Erziehung immer mal solche Situationen. Ein Kind, das generell in seiner Wahrnehmung gesehen und bestätigt wird, kann da auch einiges wegstecken, ohne Schaden zu nehmen. Kommt das aber zu häufig vor, kann es verheerende Auswirkungen auf die Psyche des Kindes haben. Im schlimmsten Fall kann sich auch ein Entwicklungstrauma und/oder eine Persönlichkeitsstörung daraus entwickeln.

So werden hochsensible Kinder zu psychisch kranken Erwachsenen

Welche Folgen haben solche Erfahrungen konkret?

Anna lernt, dass ihr Gefühl nicht richtig ist. Sie beginnt, ihren eigenen Gefühlen zu misstrauen und sie zu übergehen. In manchen Fällen vielleicht, sogar gar nichts mehr zu fühlen, weil die innerliche Diskrepanz für sie sonst nicht aushaltbar ist.

Anna lernt, andere besser zu fühlen als sich selbst

Als hochsensible Empathin kann Anna im späteren Leben wunderbar spüren, wie es anderen geht, und was diese brauchen. Bei ihren eigenen Gefühlen fällt ihr das dann allerdings sehr schwer. Wenn man sie fragt, wie es ihr geht, startet automatisch die Gedankenschleife: „Wie sollte es mir denn gehen?“ Ein typischer Spruch ist dann:

„Dir geht es gut, und wie geht es mir?“

Anna wird es schwer fallen, Grenzen zu setzen

Dadurch, dass Annas Grenzen nicht gesehen und geachtet wurden, wird es ihr im späteren Leben sehr schwer fallen, Grenzen zu ziehen. Eine Instanz in ihr erachtet die Grenzen anderer immer als wichtiger.

Rolf Sellin benennt in seinem großartigen Buch „Bis hierhin und nicht weiter“ dieses Phänomen als das „entgrenzte Ich“. Wer Schwierigkeiten hat, eigene Grenzen wahrzunehmen und zu setzen, findet in diesem Buch viele Informationen und Handlungstipps. 

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Anna verliert den Zugang zu ihren eigenen Bedürfnissen

Nehmen wir unsere Grenzen nicht wahr, hat das noch weitreichendere Folgen. Es fällt uns schwer, Bedürfnisse zu benennen, da wir den Zugang zu unserer eigenen Wahrnehmung verloren haben. Wir neigen dann dazu, uns anzupassen, da uns das ein Gefühl von Sicherheit gibt. Leider bedeutet das meistens auch, dass wir Dinge tun, die wir eigentlich gar nicht wollen und die nicht zu unserer Natur gehören. Und das kann sämtliche Lebensbereiche durchziehen. Wir essen Dinge, die wir nicht mögen oder beginnen ein Studium, obwohl wir eigentlich etwas ganz anderes möchten. Wir haben dann kein Gefühl dafür, was für uns gut ist, weil wir immer denken, was denn die anderen erwarten würden. Darum passen wir uns an und übergehen dabei eigene Bedürfnisse oder merken zum Teil gar nicht, dass wir gegen uns handeln. Die Bedürfnisse anderer werden immer wichtiger genommen.

Das sich sogar zu einer dependenten Persönlichkeitsstörung zuspitzen.

Wird unser Verhalten abgewertet, lernen wir Schuld und Scham

Häufig kommen dann auch noch Schuld und Scham mit ins Spiel. Wenn unsere Wahrnehmung immer abgewertet wurde und uns häufig genug suggeriert wurde, dass wir doch anders sein sollten, kann in uns die Überzeugung wachsen, falsch zu sein. Wir schämen uns dann für unser Verhalten und letztendlich für uns. Wenn jemand aus dieser Grundhaltung anderen erzählt, hochsensibel zu sein, dann meistens in Form einer Entschuldigungserklärung. Mit dieser Prägung kämpfen wir permanent gegen uns selbst und diesen Kampf können wir nicht gewinnen.

Erfahrungen, so wie Anna sie gemacht hat können zur Folge haben, dass wir:

  • resignieren, uns unfähig fühlen und uns nichts zutrauen. Wir fangen Dinge gar nicht erst an oder brechen sie ab, weil wir innerlich davon ausgehen, dass wir es sowieso nicht schaffen. Wir sehen nur die geschlossenen Türen und rennen an den offenen vorbei. Und das ist eine große Tragödie, weil wir uns dadurch immer wieder selbst bestätigen, dass wir etwas nicht können.
  • rebellieren (bei Hochsensiblen eher selten) – Wenn ich es keinem recht machen kann, mache ich halt, was ich will, ohne Rücksicht auf Verluste und/oder bin erstmal prinzipiell dagegen, wogegen auch immer. Häufig verbunden mit einem Gefühl der Arroganz. Ich bin der Wissende und die anderen haben keine Ahnung. Teilen sie meine Meinung, sind sie wenigstens nicht ganz verloren. Die Sympathie kann sich aber schnell abschwächen, sollte der andere denn auch mal eine andere Meinung haben. Wenn dann noch ein geschädigtes Nervensystem dazu kommt, das permanent nach Gefahren abscannt und misstrauisch alles beäugt, ist das ein goldener Boden, einen Hang zu Verschwörungstheorien oder ähnliches zu entwickeln. Oder wir suchen uns ein Feindbild, um unsere unterdrückten Minderwertigkeitsgefühle zu kompensieren.
  • kontrollieren – Wir versuchen, uns selbst so im Griff zu haben, dass wir unantastbar sind. Alles muss perfekt sein. Der Garten, die Wohnung, das Aussehen, die Aktivitäten …

    Wir sind wahnsinnig hart mit uns selbst und haben null Fehlertoleranz. Alles, um möglichst unangreifbar zu sein oder aus dem extremen Wunsch, alles richtig zu machen. Ein wahnsinnig anstrengendes Vorgehen, weil wir so nie zur Ruhe kommen. Es ist nicht möglich, es jedem recht zu machen. Wenn es uns dann nicht gelingt, perfekt zu sein, fühlen wir uns schuldig, bekommen ein schlechtes Gewissen und machen uns Vorwürfe.

    Dieses Kontrollbedürfnis wird dann auch zum Teil auf andere übertragen, was ein noch unmöglicheres Unterfangen ist. Und wenn diese Überkontrolle Kinder trifft, setzt sich ein tragischer Kreislauf in Gang, da auch diese Kinder es ihrer Bezugsperson nie recht machen können. Wenn wir dieses Programm in unserer Grundstruktur haben, kann es im schlimmsten Fall auch zu Zwangsstörungen kommen.

Solche Erfahrungen haben auch Einfluss auf unsere späteren Beziehungen.

Zum Beispiel neigen Hochsensible mit einem „entgrenzten Ich“ zu Beziehungen mit Narzissten. Die tun sich nicht gut, docken aber mit ihrer Persönlichkeitsstruktur perfekt aneinander an.

Entscheidungen fallen schwer

Außerdem fällt es ihnen häufig schwer, Entscheidungen zu treffen. Da sie ihre Körperresonanzen nicht wahr- oder ernst nehmen, kommt es zu keiner abschließenden Beurteilung. Kopf und Bauch arbeiten nicht zusammen. Und auch das kann sich durch alle Lebensbereiche ziehen. Von der Entscheidung, welche Marmelade ich kaufen möchte, bis dahin, ob ich heiraten will.

Es fällt schwer Ziele zu entwickeln

Auch Ziele können nicht entwickelt werden, zum einen, weil vielleicht eine (meist unbewusste) Instanz davon ausgeht, dass ich grundsätzlich nicht in der Lage bin, etwas zu schaffen. Zum anderen, weil ich kein Ziel benennen kann, wenn ich nicht weiß, was ich will. Stellen wir uns vor, wir steigen in ein Taxi und bitten den Fahrer, uns nach Hause zu bringen, ohne dass wir ihm sagen, wo wir wohnen. Der Fahrer hat gar keine Chance, uns an den richtigen Ort zu bringen.

Wir nehmen Warnsignale unseres Körpers nicht mehr wahr

Eine weitere tragische Auswirkung, die ich in meiner Arbeit immer wieder erlebe, ist, dass wir mit einer solchen Prägung Warnzeichen unseres Körpers ignorieren. Und da wird es besonders für hochsensible Menschen mit ihrem Hang zum Perfektionismus gefährlich. Wenn wir nicht unsere Bedürfnisse wahrnehmen, können wir kaum fühlen, wenn uns etwas zu viel wird oder uns anderweitig nicht guttut. 

Wir sind stark Burnout gefährdet

Wir neigen dann dazu, uns permanent zu überfordern. Gerade bei Hochsensiblen, für die es besonders wichtig ist, die Akkus rechtzeitig aufzuladen, ist diese Fähigkeit besonders entscheidend, um nicht in Dauerstress zu gelangen. Wenn wir dann auch noch ein Programm haben, es allen recht machen zu wollen, keine Fehler machen zu dürfen oder den Anspruch haben, wir müssten Dinge genauso können wie durchschnittlich Sensible, ist das Burnout früher oder später vorprogrammiert. Wir überfordern unser Körper-Geist-Seele-System so lange, bis unser Organismus kapituliert und nichts mehr geht. Entweder durch Krankheit oder ein Burnout.

Burnout als Chance

Für viele Hochsensible ist das aber auch der Zeitpunkt, ein paar Gänge zurückzuschalten, mit alten Mustern aufzuräumen, sich neu zu sortieren und zu orientieren.

Kommen wir aber nochmal zurück zu Anna

Ist dieses das Erziehungsziel, was Annas Mutter erreichen wollte? Wohl kaum!

Diese Zusammenhänge sind uns in der Regel nicht bewusst. Und selbst, wenn sie uns bewusst sind, heißt es noch lange nicht, dass wir von nun an immer nicht mehr so handeln werden. Die Art, wie wir erziehen, ist tief verwurzelt mit den Erfahrungen, wie wir selbst erzogen wurden. Das gilt auch für unsere Eltern, deren Eltern …

Auch Eltern sind nur Menschen 😉

Ich bin Erzieherin, Sozialpädagogin, habe viele Zusatzausbildungen, räume schon seit vielen Jahren mit meiner Geschichte auf und liebe meine Tochter aus tiefstem Herzen. Trotzdem verkacke ich manche Situationen total. Manchmal sogar mit offenem Auge und kann, weil ich zu überreizt bin, in dem Moment nicht anders handeln. Und das ist menschlich.

Keiner ist perfekt, jeder hat seine Geschichte, die ihn prägt. Wenn wir den Anspruch haben, in der Erziehung alles richtig zu machen, setzt uns das so unter Druck, dass wir nur versagen können. Weil Versagen einfach ein Teil des Menschseins ist. Aber aus Fehlern kann man lernen. Es geht nicht darum, ein perfektes Elternteil zu sein, es ist ausreichend, genügend gut zu sein.

Sammle Pluspunkte für ein glückliches Leben deines Kindes

Jedes Mal, wenn es uns gelingt, unser Kind in seiner Wahrnehmung wahr und ernst zu nehmen, ist das ein Pluspunkt für sein Selbst und sein späteres, glückliches Erwachsenenleben.

Ich lade dich ein, in den Momenten, wo es dir nicht gelingt, eine Ehrenrunde zu drehen und liebevoll mit dir zu sein. Genauso wie dein Kind es gerade braucht. Dieses Mal hat es nicht geklappt. Begib dich auf den Weg des Lernenden. Aus Fehlern wird man klug, darum ist einer nicht genug. Es ist schon ein großer Schritt, dass dir aufgefallen ist, dass was schiefläuft.  Das bringt viel Ruhe in die Situation und steigert die Chance, dass es beim nächsten Mal klappt. Wenn du dich so sehr in deinen Strukturen verhedderst, dass du nicht rauskommst, hole dir professionelle Hilfe. Zum Beispiel eine Marte-Meo-Praktizierende.

Wenn deine eigenen Erfahrungen stärker sind

Wenn du dich selbst in den beschriebenen Mustern wiederfindest, kann die Intensität der Auswirkungen sehr unterschiedlich sein; abhängig davon, wie intensiv oder auch häufig die Situationen waren und was du an positiven Prägungen als Ausgleich mitbekommen hast.

Was du tun kannst, wenn du selbst betroffen bist, oder wie du dein hochsensibles Kind anders hilfreich unterstützen kannst, erfährst du in meinen Seminaren und Ausbildungen.

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