Extrovertiert hochsensibel im Stress oder High Sensation Seeker (HSS)

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Bist du extrovertierte und Hochsensibel in einer nervlichen Überlastung oder ein High Sensation  Seeker (HSS)

Dieser Beitrag hilft dir, beides zu unterscheiden.

Extrovertierte, hochsensible Menschen im Stress

Eigentlich hat man als extrovertierte, hochsensible Person viele Vorteile. Das zeigt sich leider nicht bei jedem so. Für manche ist das Leben eine große Herausforderung zwischen Unter- und Überforderung, zwischen Ideenreichtum und praktischer Umsetzung und zwischen Kontaktwunsch und dem Wunsch, allein zu sein. In diesem Video geht es auch um das Phänomen des High Sensation Seekers, den hier kommt es manchmal zu Verwechslungen, die nicht hilfreich sind.

Extrovertierte, hochsensible Personen sind eigendlich ambivertiert

Extrovertierte Hochsensible haben es häufig leichter im Leben als introvertierte Hochsensible. Denn Extrovertierte sind eigentlich ambivertiert. Die Hochsensibilität sorgt dafür, dass Extrovertierte auch immer einen introvertierten Anteil in sich tragen. Sie können also beides im Wechsel. Gleichzeitig besteht aber auch die Herausforderung, dass die Bedürfnisse der extrovertierten und introvertierten Anteile befriedigt werden wollen. Die Intensität der Verhaltensweisen kann individuell variieren.

Volle Potentialentfaltung durch gutes Selbstmanagement

Voraussetzung dafür, dass beide Anteile auf ihre Kosten kommen können, ist eine gute Selbstwahrnehmung. Leider ist diese bei vielen extrovertierten hochsensiblen Personen, auch HSP genannt, durch ungünstige Erfahrungen nicht immer optimal entwickelt. Ist das der Fall, besteht die Gefahr, dass unsere  extrovertierten und introvertierten Bedürfnisse ständig im Konflikt miteinander sind.

Extrovertierte hochsensible Menschen auf Hochtouren

Wir stürzen uns dann voller Begeisterung in ein neues Projekt. Und stecken unsere ganze Energie rein. Wir versuchen alles zum Thema zu finden, schauen uns Videos an, recherchieren wie wild, knüpfen vielleicht auch neue Kontakte für das Projekt und planen große Aktionen. Wir sind dann mit der Aufmerksamkeit total auf unser neues Projekt fokussiert. Wenn uns in dieser Situation die Selbstwahrnehmung fehlt, bemerken wir dabei aber nicht, dass wir viel zu hochtourig laufen, dass wir Pausen bräuchten und uns mit der Masse an Informationen, die wir zusammenbringen, häufig völlig überfluten. Dieser High-Level-Zustand kann mehre Tage dauern bis unsere Akkus völlig runtergefahren sind. Die Folge ist, dass wir irgendwann kollabieren. Wir sind dann völlig überfordert und haben gar keine Kraft mehr. Die anfängliche extreme Motivation ist total verpufft.

Die starke Impulskraft der extrovertierten, hochsensiblen Personen

Dieser High-Level-Zustand kann mehre Tage dauern bis unsere Akkus völlig runtergefahren sind. Die Folge ist, dass wir irgendwann kollabieren. Wir sind dann völlig überfordert und haben gar keine Kraft mehr. Die anfängliche extreme Motivation ist total verpufft.

Extrovertierte Hochsensible in der Versenkung

Am liebsten wollen wir uns dann unter der Bettdecke verkriechen und nichts mehr hören und sehen. Wenn wir die Möglichkeit haben, gehen wir dann in den völligen Rückzug und verschwinden in der Versenkung. Kein Telefon, keine E-Mails und die Klingel ist abgestellt. Wenn das nicht möglich ist, werden wir krank. Der Körper holt sich so die Ruhe, die er dringend braucht. Hochsensible Menschen sind in der Lage, diese Zeit sehr zu genießen, sie tanken Kraft auf und lassen es sich gut gehen und empfinden diese Auszeit als sehr angenehm.

Störungen bedroht die Regeneration

Bei Störungen können sie aber sehr ungehalten werden. Insbesondere mit Kindern ist das eine sehr schwierige Phase, da diese natürlich immer wieder Kontakt einfordern und es kann passieren, dass wir uns in solchen Momenten aus der Not heraus sehr ungehalten und ablehnend gegenüber unseren Kindern verhalten. Dann plagt uns auch noch das schlechte Gewissen.

Am besten wäre für uns in so einer Phase absolute Ruhe, damit wir wieder Kraft tanken können. Jede Störung verlängert den Regenerationsprozess.

Wechsel zwischen Extrovertiertheit und Introvertiertheit.

Nach zwei bis drei Tagen im introvertierten Dasein, meldet sich wieder der extrovertierte Teil und langweilt sich. Begierig sucht er nach etwas Neuem, das ihn fesselt und in das wir unsere Energie voll reinstecken können. Nur selten beobachte ich, das am Alten angeknüpft wird. In der Regel wird das alte Projekt über den Haufen geworfen. Manchmal verbuchen wir es dann für uns sogar als gescheitert, obwohl es sehr viel Potenzial hat. Uns ist aber eigendlich nur die Luft ausgegangen, weil unsere Herangehensweise uns überfordert hat.

Der Keislauf zwischen Aktionismus und Kollaps bei extrovertierten HSP

Das neue Projekt wird dann wieder voller Inbrunst und Begeisterung in Angriff genommen. Leider sind in der Regel wieder die völligen Überlastung und der Kollaps die Folge. So entsteht ein tragischer Kreislauf von Aktionismus und Überforderung.

Schon häufiger stand bei solchen Kunden von außen der Verdacht auf einer bipolaren Störung im Raum. Deswegen ist es hier wichtig genau hinzuschauen. Sie leben zwar sehr stark im Wechsel zwischen Aktion und Erschöpfung, zeigen jedoch nicht die Symptome einer Manie oder einer Depression. Wir sind in einer introvertierten Phase dann nicht depressiv, sondern haben einfach keinen Bock mehr auf Input. Und wenn wir die Ruhe dann bekommen, geht es uns auch relativ schnell wieder gut und wir genießen die Auszeit. Solange, bis es wieder langweilig wird. Dann geht das Spiel wieder von vorne los.

Extrovertiert hochsensibel oder High Sensation Seeker HSS | Hochsensibilität und Trauma – Coaching, Seminare, Ausbildung |

Der Beipackzettel

Hier ist mir besonders wichtig zu betonen, dass meine Schilderung nicht die Beurteilung einer Fachperson ersetzt, die dich Live erlebt. Wirklich manische Menschen sind kaum in der Lage, sich durch eine Selbsteinschätzung angemessen zuzuordnen.

Wenn extrovertierte Hochsensible das Umfeld verwirren

Für das Umfeld kann dieses wechselhafte Verhalten zum Teil sehr verwirrend sein. Bei dem einen Treffen ist das neue Thema genau unser Ding. Das, was wir schon lange hätten machen sollen, das Nonplusultra. Zwei Wochen später berichten wir von einem völlig anderenProjekt. Und wieder ist das genau unser Ding. Das, was wir schon lange hätten machen sollen, das Nonplusultra.

Ambivertierte, hochsensible Personen im Beruf

Diese Wechselhaftigkeit spiegelt sich häufig auch im Lebenslauf wider. Zum einen, weil der Wunsch, sich etwas Neuem zu widmen, sehr stark ist, zum anderen, weil es sehr anstrengend ist, mit solch einem Verhaltensmuster in dem gleichen Job zu bleiben, da die Wechselhaftigkeit auch häufiger zu Konflikten führen kann. Es sei denn, der Job bietet die Möglichkeit genau diese Wechselhaftigkeit auszuleben. Deswegen ziehen dann viele die Selbstständigkeit vor.

Extrovertierte, hochsensible Menschen sind gute Projektstarter

In einem passenden Team können wir unheimlich erfolgreich sein. Die Fähigkeit, uns so zu begeistern und reinzuknien, macht uns zu perfekten Projektstartern. Unsere Kreativität bringt ganz neue Impulse und ist sehr innovativ. Sie haben auch die Fähigkeit, die Kunden von unseren Ideen zu überzeugend.

Jetzt benötigen wir nur noch andere Teammitglieder, die unsere Ideen langfristig umsetzen. Wenn wir nicht diesen Ramen haben, kann es sein, dass wir letztendlich von unseren vielen Ideen nichts wirklich ins Leben bringen. Im Coaching ist da die Hauptaufgabe, auf den roten Faden zu achten und dabei zu unterstützen, am Ball zu bleiben. Ein Begleiter ist hier unheimlich hilfreich, sonst besteht die Gefahr, dass es zu einem Kreislauf von Anpacken und Hinwerfen kommt.

Ambivertierte in Beziehungen

Auch im sozialen Kontakt zeigt sich die Wechselhaftigkeit. Ein Faktor davon ist die Empathie. In einer introvertierten Phase sind wir sehr einfühlsam, neigen nach einer Überlastung aber auch dazu, uns stark zurückzuziehen und jeglichem Kontakt aus dem Weg zu gehen. In einer extrovertierten Phase besteht die Gefahr, dass wir in unserer Begeisterung andere überfahren und mit unserer Impulskraft anecken.

In Freundschaft und Partnerschaft ist es wichtig, dass unser Gegenüber psychisch sicher gebunden ist und die Rückzugsmomente nicht persönlich nimmt. Die Wechselhaftigkeit kann sehr anstrengend sein, nicht nur für uns selbst. Leider führt sie öfter auch zu Konflikten mit anderen.

Wie extrovertierte HSP über sich hinauswachsen können

Die Herausforderung ist, dass wir uns ausgeglichen beiden Anteilen widmen und sie flexibel einsetzen. Wenn uns das gelingt, wachsen wir über uns hinaus und können Großes leisten.

Dafür müssen wir bewusst wahrnehmen, wo wir gerade stehen. Es ist wichtig, frühzeitig eine Über- oder Unterforderung wahrzunehmen, damit wir rechtzeitig Pausen einlegen um nicht in den Kollaps zu fallen und alles hinzuschmeißen. Es fällt dann leichter, Projekte zu finden, die an sich abwechslungsreich genug für uns sind und immer Neues bieten. Oder wir bringen einfach verschiedene Bereiche in Verbindung, die auf den ersten Blick vielleicht gar nicht zusammenpassen. Der Blick über den Tellerrand, die Offenheit für Neues und die Faszination, diese Dinge konstruktiv zu verknüpfen, bringt hilfreiche neue Perspektiven mit einer immensen Schaffenskraft.

Wie du extrovertierte Hochsensibilität und High Sensation Seeking unterscheiden kannst

Und nun kommen wir zu den High Sensation Seekern und was sie von Extrovertierten mit einer ausbaufähigen Selbstwahrnehmung unterscheidet.

Nach meinem heutigen Wissen kann man als hochsensibler Mensch kein High Sensation Seekern sein.

Laut Elaine Aron, der Entwicklerin des Modells der Hochsensibilität, hat jede HSP ein starkes Achtsamkeitssystem. Das heißt, wir sind vorrausschauend, achten auf Gefahren und sind vorsichtig. Unsere Gedankenschleife befasst sich stets mit den möglichen Folgen unseres Handelns. Wir können zwar mutig sein, sind aber nicht waghalsig.

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High Sensation Seeker suchen das Risiko​

High Sensation Seekern sind aber genau das. Sie sind stets auf der Suche nach dem nächsten Kick, lieben Grenzerfahrungen und gehen dafür hohe Risiken ein.

Die oben genannten Verhaltensweisen extrovertierter HSP mit schwacher Selbstwahrnehmung treffen aber auch auf die High Sensation Seeker zu. Zusätzlich sind sie aber auch auf der Suche nach extremen Gefühlen, sie wollen den Nervenkitzel durch Extremerfahrungen. 

Was sagt die Wissenschaft zum Phänomen der High Sensation Seeker

Der Biologe und Hirnforscher Gerhard Roth geht davon aus, dass die Entwickelung einer HSS Persönlichkeit durch frühe traumatische Erfahrungen entsteht, die das Stresssystem durcheinander bringen.

Dieses sorgt dafür, das biochemische Prozesse im Stresssystem gestört sind. Bei ihnen wird in Risikositiationen das Stresshormon Cortisol nicht ausgeschüttet, außerdem haben sie auch eine deutlich geringere Serotonin-Ausschüttung. Serotonin sorgt für die Verhaltenshemmung. Das Belohnungssystem im Gehirn ist weniger empfindsam. Deshalb benötigen sie stärkere Reize, um einen positiven Effekt zu bekommen.

Dieses kann sich auf unterschiedliche Weise äußern. Der eine sucht den Thrill bei extremen sportlichen Aktivitäten, der andere führt einen extremen Lebensstil, voller Drogen, wilden Partys und exzessivem Sex.

Fazit

Es gibt bei den High Sensation Seekern somit einige Überschneidungen im Verhalten mit extrovertierten Hochsensiblen. Andere grundlegende Merkmale schließen nach meiner Meinung eine Hochsensibilität jedoch aus, da sie den Voraussetzungen einer Hochsensibilität nach dem Modell von Aron widersprechen.

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