Hochsensible sehen nicht besser, sondern anders
Viele Hochsensible tragen eine Brille. Sie sehen also nicht besser. Ihr Gehirn verarbeitet die visuellen Reize nur anders. Wenn sich in einem Raum nur eine Kleinigkeit ändert, nehmen sie das sofort wahr.
Minimale mimische Veränderungen werden sofort registriert und bewertet. Unordnung bereitet ihnen Unbehagen. Sie haben einen Blick für Fehler.
Hochsensible sind häufig lichtempfindlich und mögen auch kein diffuses Licht. Sie mögen Struktur und verschaffen sich zu Beginn erstmal einen Überblick. Kleinste Bewegungen, zum Beispiel eine Fliege an der Wand, nehmen sie wahr.
Laser- oder Flackerlicht können bei HSP ein körperliches Unbehagen verursachen. Kleine LED-Lampen an Geräten werden als zu grell und störend empfunden.
Gerade Kinder sind dadurch leicht abgelenkt. Dafür geraten sie in Verzückung, wenn sie auf drei Metern Entfernung eine Ameise sehen.
Auch visueller Input kann zur Überreizung führen
Zu viel visueller Input macht HSP unruhig. Manche Brillenträger setzen sich in überreizten Situationen die Brille ab, um so Distanz zum Geschehen zu bekommen.
So genau sie Details wahrnehmen, so „blind“ sind sie zum Teil bei größeren Veränderungen. Eine neue Frisur, Gewichtzu- oder abnahme, der fehlende Bart oder sogar ein neues Auto werden häufig nicht oder sehr verspätet wahrgenommen. Sie steigen dann ins Auto und wundern sich, dass irgendetwas anders ist.