Hochsensibilität ist ein oft missverstandenes Phänomen, das insbesondere bei Kindern ausgeprägt ist. Diese hochsensiblen Kinder unterscheiden sich von ihren Altersgenossen durch eine tiefere emotionale Wahrnehmung und eine erhöhte Empfindlichkeit gegenüber äußeren Reizen. Oftmals überfordert dies nicht nur die Kinder selbst, sondern auch die Erwachsenen in ihrem Umfeld.
Aussagen wie „Du bist zu empfindlich“ oder „Übertreib nicht so“ sind häufige Reaktionen, die dazu führen, dass hochsensible Kinder lernen, ihre Gefühle zu verstecken und sich anzupassen. Diese Anpassung kann jedoch einen hohen Preis haben, da sie die Selbstwahrnehmung und den Umgang mit anderen Menschen nachhaltig prägt. Zudem können die ständige Unterdrückung ihrer Sensibilität und die damit verbundenen inneren Konflikte zu körperlichen Beschwerden führen.
In diesem Beitrag beleuchte ich die Herausforderungen und Konsequenzen, die mit dem Unterdrücken von Hochsensibilität einhergehen, und biete Einblicke in einen sensibleren Umgang mit diesem Thema.

Hochsensibilität unterdrücken – Was passiert, wenn du dich permanent zurückhältst?
Für viele hochsensible Menschen kann es eine Herausforderung sein, sich auszudrücken und ihre Bedürfnisse zu äußern. Die meisten hochsensiblen ahnen oft, dass das Zurückhalten von Gefühlen und Wünschen ihnen nicht guttut. Sie kämpfen gegen sich selbst, was unheimlich viel Kraft kostet. Dieser innere Kampf ist nicht nur erschöpfend, sondern kann auch zu psychischen Auswirkungen führen, wie dem Imposter-Syndrom oder People-Pleasing, bis hin zu einem Entwicklungstrauma.
Wenn wir unser Potenzial zurückhalten, unterdrücken wir nicht nur unsere Emotionen, sondern belasten auch unser Nervensystem. Der Druck, den wir auf uns selbst ausüben, kann körperliche Auswirkungen haben, die wir oft ignorieren.
Warum unterdrücken viele HSP ihre Gefühle?
Hochsensibilität bedeutet eine ausgeprägte Fähigkeit der Wahrnehmung. Den meisten Hochsensiblen wurde in ihrer Kindheit gespiegelt, dass eben diese Wahrnehmung falsch ist. Eltern können die Reaktionen ihrer Kinder nicht nachvollziehen, und deren Gefühle und Bedürfnisse werden nicht ernst genommen.
Sie empfinden ihre Kinder als zart besaitet und versuchen häufig – auch aus Sorge -, ihr Kind zu reglementieren. Dadurch entsteht beim Kind das Gefühl, nicht richtig zu sein.
Zeigen sie ihre intensiven Gefühle, zum Beispiel wenn sie verletzt oder wütend sind, beginnen die Eltern, sich zu ärgern und das Temperament ihres Kindes zu zügeln. Dadurch beginnen Kinder, ihre Wut hinunterzuschlucken. Hochsensible lernen so, ihre Gefühle zu verbergen, weil sie in ihrer Kindheit erfahren haben, dass es sicherer ist, Emotionen nicht zu zeigen.
Das kann auch positive Gefühle betreffen – etwa wenn ein Kind sich überschwänglich freut und zur Ruhe ermahnt wird. Diese Muster prägen uns in der Kindheit, was uns im Erwachsenenleben glauben lässt, dass das Zeigen von Gefühlen zu Konflikten oder Verletzungen führen könnte – oder dass diese nicht angemessen sind.
Und so haben wir angefangen, uns anzupassen – mit verheerenden Folgen.
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Wie wirkten sich solche Erfahrungen auf die Gesundheit aus?
Wenn wir so in unserer Kindheit geprägt wurden, neigen wir dazu, unsere Gefühle zu kontrollieren, was zu Stress, Kopf- oder Rückenschmerzen führen kann. Die Gefühle kommen, und Unerwünschtes wird runtergeschluckt.
Solche Erfahrungen können tiefgreifende Auswirkungen auf ihre Gesundheit haben. Die meisten hochsensiblen Menschen ahnen, dass ihre besondere Wahrnehmung und Empfindsamkeit sie anfälliger für körperliche Auswirkungen macht. Oft leiden sie unter Krankheiten, die als Folge von langfristigen psychischen Belastungen auftreten, wie beispielsweise Stress oder Angstzuständen. Diese Herausforderungen können zu einem spürbaren Energiemangel führen, denn das ständige Bemühen, sich an die Bedürfnisse neurotypischer Menschen anzupassen, kostet viel Kraft. Wenn das Nervensystem aus dem Gleichgewicht gerät, ist es wichtig, geeignete Unterstützung zu suchen.
Coaching und andere Hilfsangebote können in solchen Momenten enorm guttut, da sie helfen, innere Ruhe zu finden und Wege zu entwickeln, mit den eigenen Empfindungen umzugehen. Die Rückkehr zur Balance ist ein entscheidender Schritt, um sowohl die körperliche als auch die psychische Gesundheit zu fördern. Indem hochsensible Menschen lernen, ihre Bedürfnisse zu erkennen und zu respektieren, können sie ihre Lebensqualität erheblich steigern.
Wie kann ein hochsensibles Kind lernen, seine Gefühle zu leben?
Hochsensible Kinder können lernen, ihre Gefühle zu leben, indem sie in einem unterstützenden Umfeld aufwachsen, in dem ihre Emotionen ernst genommen werden. Es ist wichtig, dass sie lernen, ihre Empathie zu verstehen und dass sie Grenzen setzen, um sich selbst zu schützen. Hierfür ist es wesentlich, dass ihre Gefühle und Bedürfnisse gesehen und akzeptiert werden.
Wir lernen, Grenzen zu setzen, wenn andere unsere Grenzen akzeptieren. Es ist wichtig, dass Eltern ihrem Kind signalisieren: Du bist okay, so wie du bist – mit all deinen Gefühlen und Bedürfnissen.
Wie können HSM authentisch leben?
Hochsensible können authentisch leben, indem sie sich selbst akzeptieren, ihre Gefühle zulassen und lernen, ihre Bedürfnisse klar zu kommunizieren. Ihre Fähigkeit zur Wahrnehmung ist keine Überempfindlichkeit, sondern eine Stärke. Neurotypische Menschen sind anders – nicht schlechter, nicht besser, nur anders. Es ist wichtig, dass Hochsensible sich nicht anpassen müssen, um anderen zu gefallen.
Wie können hochsensible Eltern ihre hochsensiblen Kinder unterstützen?
Hochsensible Eltern können ihre hochsensiblen Kinder unterstützen, indem sie ein offenes Ohr für ihre Gefühle haben und ihnen helfen, ihre Emotionen zu verstehen. Sie sollten auch lernen, wie sie ihre Kinder in stressigen Situationen begleiten können, um ihnen ein Gefühl von Sicherheit zu geben.
Hierbei kann dich auch mein Kurs „Das hochsensible Kind verstehen und begleiten“ unterstützen.
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Was sind die Anzeichen dafür, dass jemand hochsensibel ist?
Anzeichen für Hochsensibilität sind unter anderem eine starke Empfindlichkeit gegenüber äußeren Reizen, ein intensives emotionales Empfinden, das Bedürfnis nach Rückzug in ruhige Umgebungen und eine tiefe Wahrnehmung von Gefühlen – sowohl der eigenen als auch der anderer Menschen.
Wie fühlt es sich an, wenn dein Nervensystem auf Dauerstress läuft?
Stell dir vor, dein Kopf ist ein Hochleistungs-Computer mit tausenden offenen Tabs. Geräusche, Stimmungen, Gerüche, Energien – HSP nehmen sie alle wahr, immer. Wenn du versuchst, diese Reize zu ignorieren, entsteht ein innerer Dauerkampf. Du fühlst dich angespannt, erschöpft, manchmal einfach „leer“, ohne zu wissen, warum.
Vielleicht hast du geglaubt, du bist nur überarbeitet. Aber in Wahrheit versuchst du ständig, deine Sensibilität herunterzuregulieren – und das raubt dir unfassbar viel Energie, während du die schmerzhaften Gefühle ignorierst.

Was passiert mit Gefühlen, die du nie zeigen durftest?
Deine Emotionen sind tief wie ein Ozean. Wenn du gelernt hast, sie herunterzuschlucken, weil sie „zu viel“ für andere waren, stauen sie sich in dir auf. Das Ergebnis? Du explodierst plötzlich bei Kleinigkeiten, wirst überwältigt von scheinbar grundlosen Tränen oder spürst eine Wut, die dich erschreckt.
Diese Ausbrüche sind kein Zeichen von Schwäche. Sie sind Ausdruck deiner unterdrückten Wahrheit.
Warum fühlst du dich trotz Gesellschaft oft allein?
Wenn du deine Gefühle und Bedürfnisse nicht teilst – aus Angst, „anders“ zu sein –, baust du nach und nach eine unsichtbare Mauer um dich. Du schützt dich vor Unverständnis, aber gleichzeitig verhinderst du echte Verbindung. Die Folge: Du fühlst dich einsam, obwohl du von Menschen umgeben bist, die deine hochsensiblen Eigenschaften nicht wahrnehmen.
Und das Tragische? Viele HSM fühlen sich oft missverstanden. Viele andere nehmen deine Distanz wahr, verstehen aber nicht, warum du so reagierst.
Was will dir dein Körper eigentlich sagen?
Wenn dein Inneres dauerhaft ignoriert wird, beginnt dein Körper zu sprechen. Chronische Erschöpfung, Magenprobleme, Spannungsschmerzen, Schlafstörungen – all das sind oft keine Zufälle, sondern Botschaften deines Nervensystems, die du durchfühlen solltest. Dein Körper ruft: „Hör hin!“
Er ist nicht dein Feind. Er ist dein ehrlichster Verbündeter.
Was verlierst du, wenn du deine Superkraft versteckst?
Hochsensibilität ist keine Schwäche – sie ist eine außergewöhnliche Stärke: Empathie, Intuition, Kreativität, Tiefe. Wenn du sie unterdrückst, hältst du dich von genau diesen Geschenken fern, die gefühlsstarke Menschen auszeichnen. Du traust dich weniger, zweifelst an dir und lebst nicht die Tiefe und Erfüllung, nach der du dich eigentlich sehnst.
Deine Hochsensibilität zu unterdrücken macht dich krank – und kostet Kraft. Du bist nicht „zu viel“. Du bist einfach tief verbunden mit deiner feinfühligen Natur. Und genau darin liegt dein Potenzial.
Muss das so bleiben?
Nein. Ganz klar: Nein – das ist eine bewusste Entscheidung, die viele HSM treffen.
Auch wenn du es jahrelang anders gelernt hast – du darfst aufhören, dich verletzlich zu verstecken. Du darfst annehmen, was du bist: hochsensibel, intensiv fühlend, tief verbunden mit der Welt und anderen hochsensiblen Menschen.

Wie beginnt echte Veränderung?
Mit einem einzigen, mutigen Schritt: Akzeptanz.
„Ja, ich bin hochsensibel. Und das ist okay.“
Dieser Satz kann der Anfang von etwas Großem sein – nicht immer leicht, aber heilsam.
Es geht darum, zu verstehen, dass HSP besondere Bedürfnisse haben, was Hochsensibilität wirklich bedeutet – und was sie in deinem einzigartigen Leben bewirken kann.
Was brauchst du, um deine Hochsensibilität zu verstehen?
Oberflächliche Infos über Reizüberflutung helfen nur bedingt, da sie oft nicht die tiefen Bedürfnisse hochsensibler Menschen ansprechen. Was du brauchst, ist ein tiefes Verständnis der vielen Ebenen deiner Hochsensibilität, um als hochsensibler Mensch zu gedeihen –
wie du denkst, wie du fühlst, wie du dich empathisch und emotional regulierst.
Und genau das lernst du in meinem Kurs „Hochsensibilität verstehen„.
Wie würde es sich anfühlen, deine Sensibilität als Stärke zu leben?
In meinem Kurs gehen wir gemeinsam den Weg:
Du lernst, deine Sensibilität nicht mehr zu verstecken, sondern zu verstehen, zu nutzen und kraftvoll zu leben. Du entwickelst Strategien, wie du dich schützen kannst, ohne dich zu verbiegen. Du lernst, deinen Körper zu lesen und deinem Bauchgefühl zu vertrauen.
Es ist Zeit, dich zu zeigen – echt und kompetent. Ganz. Und ohne Angst, „zu viel“ zu sein.
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