Trauma und Hochsensibilität unterscheiden

Trauma von Hochsensibilität unterscheiden – Teil 2 von 3

Die folgende Tabelle zeigt, woran du Hochsensibilität  oder eine mögliche Traumatisierung unterscheiden kannst. Du findest dich auch viel in der linken Spalte wieder, obwohl du davon ausgehst, keinen Trauma-Hintergrund zu haben? In den letzten Jahren hat sich viel in der Traumaforschung getan. Man hat herausgefunden, das es weitere Möglichkeiten einer Traumatisierung gibt. Sie sind nicht so offensichtlich, haben jedoch viel tiefgreifendere Beeinträchtigungen zur Folge. Am Ende dieser Tabelle geht es weiter zum dritten und letzten Teil. Du findest mehr Informationen über mögliche Ursachen für eine Traumatisierung. Vielleicht bist du betroffen, ohne es zu wissen.

 

Traumatisierte Menschen:

 

Hochsensible Menschen:

sind oftmals permanent in Bewegung. Sie vermeiden es, zur Ruhe zu kommen, da das für sie ein unangenehmer Zustand ist. Häufig werden sie im Urlaub krank, weil der Organismus dann kollabiert, und er von der Übererregung in die Untererregung rauscht.suchen die Ruhe. Sie brauchen Zeit, gerne auch allein, ohne Input. Diese Zeiten genießen sie. Wenn sie diese Zeiten nicht bekommen, fühlen sie sich unbehaglich. „Auszeiten“ geben Kraft.
leiden häufig an Schlaflosigkeit.sind eher Viel-Schläfer.
wirken generell eher nervös oder emotional (an-)teilnahmslos.sind generell eher ruhig, aber emotional präsent.
neigen dazu, misstrauisch zu sein.suchen eher die Verbindung und das Positive.
haben in vielen Fällen Erinnerungslücken. Manche können sich fast gar nicht an ihre Kindheit erinnern.besitzen in der Regel ein sehr gutes Erlebnisgedächtnis mit vielen Erinnerungen an sehr frühe Lebensjahre.
haben eher eine egozentrische Empathie, die darauf abscannt, ob Gefahr droht. Das hält andere eher auf Distanz.fühlen „echte“ Empathie, durch die sich andere gesehen und verstanden fühlen.
haben oft wenig bis gar kein Körpergefühl. Sie können Körperempfindungen nur schwer wahrnehmen und benennen.besitzen ein extrem gutes Körpergefühl. Sie haben ein ausgeprägtes körperliches Frühwarnsystem. Hochsensible Frauen können oft ihren Eisprung spüren und viele schildern, dass sie den Zeitpunkt der Eiverschmelzung gespürt haben und wussten, dass sie nun schwanger sind. Sie nehmen sehr differenziert Empfindungen wahr und können diese auch benennen.
neigen zur Selbstmedikation zur Beruhigung; zum Beispiel durch Alkohol oder Medikamente.tendieren eher dazu, sogar ärztlich verschriebene Medikamente nicht zu nehmen und trinken häufig gar keinen oder nur wenig Alkohol.
sind bei Wutausbrüchen auch verbal vernichtend.gehen in ihrer Wut eher in die Abgrenzung nach dem Motto „Lass mich in Ruhe!“, ohne bösartig zu beschimpfen.
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Traumatisierte Menschen:

 

Hochsensible Menschen:

verlieren sich in Tagträumen.sind in der Regel eher bodenständig und realistisch.
fühlen sich häufig allein (zum Teil auch in Gesellschaft) mit einem Gefühl der Einsamkeit.sind gerne allein, weil sie dann besser zu sich kommen.
zeigen sich, wenn eine entsprechende Neigung besteht, eher esoterisch. Zum Teil „abgehoben“.sind, bei entsprechender Neigung, eher spirituell mit dem Leben verbunden.
haben das Gefühl der Sinnlosigkeit.glauben an einen tieferen Sinn.
haben Schwierigkeiten, Bindungen einzugehen.lieben tiefe Verbindungen in Freundschaft und Partnerschaft.
halten starke positive Gefühle schwer aus.kosten starke positive Gefühle voll aus. Sie können zum Beispiel in Musik, Kunst oder schöner Natur voll aufgehen.
spüren ihr “Bauchgefühl“ selten bis gar nicht.nehmen ihr Bauchgefühl wahr, aber leider nicht immer ernst.
empfinden die verstärkte Sinneswahrnehmung eher in Form unangenehmer Sinnesreize.erleben negative wie positive Sinnesreize sehr intensiv.
nehmen den Begriff Hochsensibilität eher als Schutzschild und identifizieren sich überstark damit (gerade diejenigen, die „nur“ traumatisiert sind und eigentlich nicht hochsensibel).nutzen den Begriff der Hochsensibilität eher als Krücke, die unterstützt, aber nicht vor sich hergetragen wird.
nehmen eigene und die Grenzen anderer nur schwer wahr und merken nicht, dass sie die Grenzen anderer überschreiten.haben ein sehr feines Grenzempfinden. Achten sehr darauf, die Grenzen anderer zu wahren. Sie haben gleichzeitig oft Schwierigkeiten, die eigenen Grenzen zu vertreten.
empfinden sich häufig als „falsch“.fühlen sich eher „anders“.

Traumatisierte HSP behalten viele Eigenschaften der Hochsensibilität

Das waren nur einige der Merkmale, woran man Hochsensibilität und Trauma unterscheiden kann. In den Situationen, in denen die Komfortzone verlassen wird, sind die Reaktionen identisch. Hochsensible mit fester Bindung und guter Selbstregulierung erreichen jedoch relativ schnell wieder ihr Toleranzfenster. Sie achten auf ihre Körperwahrnehmung und handeln entsprechend. Traumatisierte Menschen fühlen sich in Überreizungssituationen völlig ausgeliefert. Sie neigen dazu, emotional zu „explodieren“ oder zu „implodieren“ (zu kollabieren).

Menschen, die traumatisiert und hochsensibel sind, zeigen in der Regel auch weiterhin ein hohes Maß an Empathie-Fähigkeit. Die meisten mit einem hohen sozialen-, ethischen- und ökologischen Bewusstsein. Selbstverständlich auch noch mit den vielen weiteren Merkmalen, die die Hochsensibilität aufweist. Nach meiner Erfahrung neigen HSP eher zum Kollabieren.

Viele Menschen wissen gar nicht, dass sie traumatisiert sind. Sie gehen davon aus, dass ein Trauma nur durch ein schreckliches Ereignis, wie zum Beispiel ein Unfall, entsteht. Es gibt aber noch andere, den meisten Menschen unbekannte Arten der Traumatisierung. Auf zwei gehe ich im dritten und letzten Teil näher ein.

Hier findest du den ersten Teil der Trilogie – Hochsensibilität von Trauma unterscheiden

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